Geschichte
Der Curlingsport entstand im 16. Jahrhundert und wurde ursprünglich auf gefrorenen Seen in Schottland gespielt. Mit den schottischen Touristen wurde dieser Sport in den klassischen Wintersportgebieten in der Schweiz eingeführt und fand allmählich Verbreitung auf den Natureisbahnen der Wintersportorte. Mit dem Bau von Eishallen und heute mit speziellen Curlinghallen ist die Ausübung dieser Sportart flächendeckend über die ganze Schweiz möglich.

Weltweit sind über 2 Millionen Curlerinnen und Curler aktiv, davon sind ca. 8500 in der Schweiz eingeschrieben. Trotz der verhältnismässig kleinen Anzahl von Spielerinnen und Spielern hat die Schweiz an den Europa- und Weltmeisterschaften, sowie an olympischen Spielen immer hervorragend abgeschnitten und konnte mehrmals, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren, Spitzenpositionen erringen.

Team, Spielfeld und Ausrüstung
Ein Team besteht aus 4 Spieler/Innen, der Teamchef wird als ‹Skip› bezeichnet. Jedes Teammitglied spielt abwechselnd Steine oder wischt das Eis nach Bedarf, um den Stein möglichst optimal zu spielen.

Das Spielfeld (Rink) ist ca. 44.5m lang und ca. 4.75m breit. An jedem Ende des Spielfeldes befinden sich mehrer Kreisflächen (House) dessen äusserster Kreis einen Radius von 1,83 m hat. Das Eis wird vor dem Spiel ‹gepebbelt›, d.h mit Wassertropfen besprengt, die dann einfrieren. Dadurch gleitet der Stein mit weniger Reibung, fast wie auf Kugellagern, und kann dementsprechend präzis gespielt werden.

Für ein Spiel werden 16 Curlingsteine benötigt, je 2 Steine pro Spieler/In. Der Stein besteht aus geschliffenem Granit und wiegt 19,96 kg. Die Steine werden vom Curlingclub zur Verfügung gestellt und gehören nicht zur persönlichen Ausrüstung. Anfänger finden in der Halle alles was sie brauchen. Der Club stellt das Material zur Verfügung. Regelmässige Spieler leisten sich eigene Schuhe und Besen.

Das Spiel
Jeder Spieler/In spielt zwei Steine pro ‹End› (Durchgang). Pro Spiel werden acht oder 10 ‹Ends› gespielt. Ziel ist es, so viele eigene Steine wie möglich ins Zentrum des ‹Houses› zu bringen oder gegnerische Stein aus dem ‹House› zu stossen. Bei der Abgabe des Steins wird ihm eine Drehung (Handle) gegeben. Der Stein dreht sich um seine senkrechte Achse und verleiht im dadurch einen kontrollierbaren Bogen bis ins Ziel. Es gibt ‹In-handle› und ‹Out-handle›. Der Einsatz des Besens sorgt oft für Erheiterungen mit entsprechenden Sprüchen. Durch das Wischen wird das Eis etwas erwärmt, Die Länge des Steins kann damit um bis zu 4 m verlängert und der Verlauf etwas geändert werden. Der Besen dient zudem als Stütze bei der Steinabgabe. Curling basiert auf Präzision, Gefühl und taktischem Spielaufbau. Der Curlingsport kann praktisch in jeder Altersstufe und von beiderlei Geschlecht gespielt werden. Voraussetzungen sind Teamgeist und Fairness.

Eine kurze Erklärung über die wichtigsten Begriffe und Abläufe im Curlingsport gibt Ihnen eine Internetsite von Markus Stricker bei curlingbasics.com. Diese Site ist animiert. Schauen Sie doch mal rein.

Fairness über alles
Curling wird ohne Schiedsrichter gespielt, mit Ausnahme der internationalen Meisterschaften. Unstimmigkeiten gibt es dennoch kaum. Denn jeder Curler kennt die Grundsätze des Spirit of Curling:

  • Ein Curler verhält sich immer fair, sportlich, anständig und zuvorkommend
  • Ein Curler spielt um zu gewinnen, nie jedoch um seinen Gegenr zu erniedrigen
  • Ein Curler konzentriert sich aufs Spiel und gibt immer sein Bestes
  • Ein Curler muss zuerst lernen zu verlieren. Erst dann ist er auch würdig zu gewinnen
  • Ein Curler zieht eine Niederlage einem ungerechten Sieg vor
  • Ein Curler wird nie versuchen, mit anderen Mitteln als mit den spielerischen Möglichkeiten Vorteile zu erzielen. Er wird seinen Gegner nie daran hindern, sein Bestes zu geben
  • Ein Curler wird nie etwas tun, was er auch von seinen Mitspielern nicht erwartet. So anerkennt er die gute Leistung des Gegners und kritisiert weder Mitspieler noch Gegner
  • Ein Curler verstösst nie absichtlich gegen Speilregeln oder ungeschriebene Gesetze
  • Begeht ein Curler einen Fehler, so ist er der Erste, der diesen zugibt

www.curling.ch